Vortrag am Fr, 21.3. um 19 Uhr !

Für Signor Secondo Pio, dem italienischen Fotografen und Pionier der Lichttechnik, ging ein unbeschreiblicher Wunsch in Erfüllung, als er 1898 die Genehmigung erhielt, als Erster die bedeutendeste aller Reliquien der Christenheit zu fotografieren. Seit mehr als 300 Jahren befand sich das Leichentuch Christi, die „Mutter aller Reliquien“, in Turin. 1898 sollte es anlässlich des 400. Jubiläums des Turiner Doms endlich wieder ausgestellt werden. Für den versierten Fotografen war es dennoch eine große Herausforderung, das fast 4,5m lange und 1m breite Turiner Grabtuch in seinen Kasten „einzufangen“. Schließlich sollte doch jedes Detail vom Abdruck des Gekreuzigten und der Blutspuren Seiner Wunden am Foto zur Geltung kommen. Noch wusste er nicht was passieren wird … … weiterlesen ….
 


Also machte sich Secondo mit seiner hölzernen Kastenkamera und dem Präzisionsobjektiv ans Werk, um am 25. Mai 1898 als erster Mensch das Turiner Grabtuch zu fotografieren. Als er um Mitternacht die Platten im Fotolabor entwickelte und das Negativ seines Fotos immer deutlicher wurde, stockte ihm der Atem, machte er die Entdeckung seines Lebens! Er sah nicht die gespenstischen und vergilbten Umrisse, die jedermann mit bloßem Auge auf dem Grabtuch sehen konnte (linkes Bild). Nein! Auf dem Negativ erschien das fotografische Abbild eines Menschen, der ihm mit majestätischem Blick anschaute (rechtes Bild). Aus den schattenhaften Umrissen, die seit Jahrhunderten alte Ikonen zierten und die selbst Albrecht Dürer 1516 nachzeichnete, war plötzlich ein wohlgestaltetes und ausdrucksstarkes Gesicht geworden. Ein Schauer von Ehrfurcht lief dem Fotografen über den Rücken, als er begriff, dass er anstellte eines Fotonegativs vom Grabtuch das lebensechte Foto des historischen Jesus vor sich hatte. 

Schnell bekam die Presse davon Wind und berichtete: „Ein unvergesslicher Eindruck! Das edle Gesicht unseres Herrn, der geschundene Leib und die Hände sind ganz deutlich zu sehen!“ Schnell traten aber auch Kritiker auf und bezeichneten das Foto, manche die Reliquie selbst, kurzerhand als Fälschung und die ganze Causa als einen handfesten Skandal. Seitdem beugten sich unzählige Wissenschaftler über das Stück Stoff, um seinen Ursprung und manches rätselhafte Detail unter dem Mikroskop zu erforschen. Erst die jüngste Wissenschaft konnte mit neuester Technik bahnbrechende Erkenntnisse, aber auch große Einwände liefern. 

Am Fr, 21. März um 19:00 Uhr wissen wir mehr. Unsere Vortragende, Frau Mag. Gertraud Wally, ist eine ausgewiesene Expertin und wird uns im spannenden Vortrag die Geschichte, die Forschung und die Rätsel des berühmten Grabtuchs näher bringen. Freier Eintritt!