Ratschenkinder bringen Kohle und Weihwasser

"Wir ratsch'na, wir ratsch'na, wir ratsch'na den englisch'n Gruaß, dass jeda Christ was, dass er betn geh muas!" Auch heuer sind die Ratschenkinder wieder in Würflach unterwegs. Aber warum bringen sie am Karsamstag Kohle und Wasser ins Haus? (Die Osternacht beginnt um 20:30, das Hochamt am Ostersonntag um 9:00)

 Seit dem Gründonnerstag schweigen die Glocken aus Trauer über den Tod Jesu. Um uns bis zur Osternacht an die Gebetszeiten und Gottesdienste zu erinnern, ziehen die Ratschenkinder als Vorboten der Osterfreude durch den Ort um uns mit ihrem Spruch und den Ratschenlärm an Jesus Christus zu erinnern, der für uns am Kreuz gestorben ist.

Am Morgen des Karsamstag gibt es noch einen besonderen Brauch. Die Kinder bringen Kohle und Weihwasser in die Häuser. Dieser Brauch geht zurück in die Zeit, als es noch keinen elektrischen Strom gab. Das echte Herdfeuer musste über Nacht immer gesichert werden, da auch keine Feuerzeuge vorhanden waren, um es täglich neu zu entzünden. Nur einmal im Jahr ließ man es bewusst ausgehen: am Karfreitag. An diesem Tag blieb die Küche kalt; er ist noch heute ein strenger Fasttag. 

Am Karsamstag kommen damals wie heute die Kinder, um geweihte Kohle in die Häuser zu bringen. Über dem neuen Feuer wurde dann das Mittagessen zu Ostern gekocht. Der Brauch hat auch heute noch einen tiefen Sinn, obwohl es immer weniger Öfen gibt: Denn der nächste Grillabend kommt bestimmt und alles was mit Gottes Segen getan wird, geht und schmeckt bekanntlich viel besser! Als Dank für die geweihte Kohle und das Weihwasser freuen sich die Kinder über ein kleines Taschengeld.

Ein großer Dank gilt unserem Martin Schweighofer für die Wiederbelebung und die Organisation von diesem schönen katholischen Brauch!